Der weiter voranschreitende Klimawandel hat viele Folgen. Eine bereits sichtbare Auswirkung ist der erhöhte Wasserbedarf von Pflanzen im Sommer. Vor allem für Landwirte, die riesige Äcker bewirtschaften müssen und auf Regen angewiesen sind, ist die Dürre der vergangenen Jahre ein großes Problem. Auch für Gartenliebhaber ist es schwierig, in Wärmeperioden, bei denen das Thermometer viele Tage lang über 30 Grad steigt, alle Pflanzen im Garten ausreichend mit Wasser zu versorgen und für eine nachhaltige Bewässerung zu sorgen. Generell kann festgehalten werden, dass durch den Klimawandel mehr Wasser benötigt wird, da es durch den Temperaturanstieg stärker verdunstet. Pflanzen nehmen das Wasser über ihre feinen Wurzeln auf und leiten es über die Verästelungen und das sogenannte Xylem in ihr Blattwerk. An den Blättern tritt das Wasser aus und verdunstet.
Im Wasserkreislauf von Regen und Verdunstung verwendet eine Pflanze nur knapp 5 % des Wassers für das eigene Wachstum. Der restliche Anteil wird über die Blätter zurück in den Wasserkreislauf abgegeben. An heißen Tagen steigt der Wasserbedarf der Pflanzen deutlich. Eine nachhaltige Bewässerung bedeutet in diesem Fall nicht nur, der Pflanze Wasser zu geben, sondern auch für den richtigen Bewässerungszeitpunkt zu sorgen. Bewässert man beispielsweise seine Pflanzen in der Mittagshitze, ist dies kontraproduktiv. 90 % des eingesetzten Wassers verdunsten, bevor es im Erdreich versickert. Die Pflanzen, die eigentlich mit dem Wasser versorgt werden sollten, haben wenig Nutzen von einer Mittagsbewässerung. Nachhaltige Bewässerung heißt daher, Feuchtigkeit zu Zeiten zuzuführen, an den die Verdunstung durch Sonne und Wärme niedrig ist.
Der beste Augenblick für eine nachhaltige Bewässerung ist daher der Zeitraum zwischen 4 Uhr und 7 Uhr morgens. Selbst in Hitzeperioden sinkt die Temperatur zu diesem Zeitpunkt meist unter 20 Grad, während es am Tag mehr als 30 Grad warm ist. In den Morgenstunden verdunsten deshalb auch nur 20 – 30 % des Gießwassers durch Luft und Wärme. Der restliche Teil des kühlen Nass sickert in den Boden und kann von Pflanzen aufgenommen werden. Durch ein solches Vorgehen sichert man eine nachhaltige Bewässerung. Gleichzeitig senkt diese Form der nachhaltigen Bewässerung die Wasserkosten und schont die Umwelt. Wer aus beruflichen Gründen oder anderweitig in den Morgenstunden keine Möglichkeit hat, die Blumen zu gießen, kann alternativ spät abends mit der Wässerung beginnen. Auch zu diesem Zeitpunkt ist die Verdunstungsrate gering.