Taxodium distichum 'Secrest', Stamm

Darauf ist beim Nadelgehölze zurückschneiden zu achten

Anders als bei den meisten Laubbäumen sollte man beim Nadelgehölze zurückschneiden nur sehr behutsam vorgehen.

Wer Nadelgehölze im Garten hat, wird sich sicherlich die Frage stellen, ob sie ähnlich wie Laubbäume zurückgeschnitten werden sollen. Im Vergleich zu vielen Laubbäumen werden Nadelbäume jedoch häufig gar nicht geschnitten oder nur sehr zurückhaltend. Da viele Nadelgehölze stark wachsen, sollte man bei Neuanpflanzungen im Garten bedenken, ob eine Zwergform oder eine andere wenig wachsende Zuchtform die bessere Wahl ist. Bei diesen entfällt in der Regel dann auch ein Rückschnitt völlig. Vor allem Wildformen entwickeln sich meist für einen üblichen Garten viel zu groß und auch ein Rückschnitt, um den Nadelbaum im Wachstum zu begrenzen, wirkt häufig nicht. Sollen Nadelgehölze geschnitten werden, ist mit großer Sorgfalt vorzugehen, da durch Fehler Schäden verursacht werden können, die sich nicht mehr beheben lassen.

Tipps zum Nadelgehölze zurückschneiden

Der Unterschied zwischen Laubbäumen und Nadelbäumen liegt nicht nur in der offensichtlichen Optik, sondern auch noch in einer anderen Besonderheit, die für das Nadelgehölze zurückschneiden wichtig ist. Da Nadelgehölze keine schlafenden Augen haben, treiben sie auch nicht wieder aus, wenn sie beim Nadelgehölze zurückschneiden zu stark gekürzt wurden. Aus diesem Grund darf ein Rückschnitt auch nur bis ins grüne Holz erfolgen, denn Zuwächse werden sich nur an den Triebspitzen entwickeln. Ein zu drastisches Nadelgehölze zurückschneiden verursacht daher Lücken, die nicht wieder zuwachsen werden. Dementsprechend behutsam sollte der Rückschnitt erfolgen. Allerdings sind die Eiben eine Ausnahme unter den Nadelgehölzen, da sie sogar ganz radikal zurückgeschnitten werden können. Sie sind diesbezüglich sehr robust und werden dennoch wieder austreiben.

Beim Nadelgehölze zurückschneiden sollte man daher immer darauf achten, dass man nur grüne Triebe schneidet und kein braunes Holz, um unschöne Löcher im Gehölz zu vermeiden. Außerdem empfiehlt es sich, den Rückschnitt nur behutsam vorzunehmen und nur wenig zu schneiden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Nadelbaum oder um Sträucher und Hecken handelt, denn diese Regeln beim Nadelgehölze zurückschneiden betreffen alle Wuchsformen. Da es beim Rückschnitt dieser Gehölze so leicht zu Schäden kommen kann, sollte man mit dem Nadelgehölze zurückschneiden nicht zu lange warten, da bei ältern Gehölzen nicht mehr viel korrigierend geschnitten werden kann, ohne Lücken zu riskieren, die die Optik negativ beeinflussen würden.

Wenn das Höhenwachstum eines Nadelbaums gestoppt werden soll, ist es nicht zu empfehlen, den Mitteltrieb zu kürzen. Wird der Mitteltrieb gekappt, führt dies zwar erstmal zum Stoppen des Wachstums in die Höhe, allerdings wird sich dann ein Seitentrieb zum neuen Mitteltrieb entwickeln. Der Baum wird also wieder in die Höhe wachsen, jedoch bekommt er durch den Seitentrieb als neuen Mitteltrieb einen Knick, der sehr unschön ist. Daher ist dringend davon abzuraten, die Baumspitze zu kürzen. Neben dem richtigen Umfang beim Nadelgehölze zurückschneiden, ist auch der Zeitpunkt wichtig. Für die meisten Nadelbäume ist der beste Schnittzeitpunkt etwa ab Ende Juli. Eine Ausnahme bilden die Kiefern, die schon im Mai zurückgeschnitten werden sollten.

Varianten beim Nadelgehölze zurückschneiden

Obwohl das Nadelgehölze zurückschneiden nicht bei allen Gehölzen nötig ist, gibt es dennoch Gründe, warum man an einen Rückschnitt denken sollte. Zum einen kann es sich um pflegerische Maßnahmen handeln. Entdeckt man beschädigte Äste, die zum Beispiel abgeknickt, vertrocknet, abgestorben oder erfroren sein können, sollte man sie entfernen. Dies dient nicht nur der Optik, sondern viel mehr der Vorbeugung von Krankheiten, die für größere Schäden sorgen können. Wie bei Laubgehölzen kann man auch Zweige oder Äste auslichten, die sehr dicht stehen. Allerdings muss man bedenken, dass sich nach dem Nadelgehölze zurückschneiden an diesen Stellen meist keine neuen Triebe entwickeln. Es ist daher ratsam, das Auslichten nicht zu sehr zu übertreiben und eher Äste oder Zweige zu belassen.

Neben dem Pflegeschnitt gibt es noch den Hecken- und Formschnitt, der beim Nadelgehölze zurückschneiden wichtig sein kann. Damit keine Fehler passieren, unter denen die Optik der Gehölze leiden würde, sollte man auch hier daran denken, dass nur grüne Triebe gekürzt werden dürfen. Wurde eine Hecke schon länger nicht mehr zurückgeschnitten, lässt sich nicht mehr viel an ihr ändern. Ist eine alte Hecke zu hoch oder zu breit, ist kein drastischer Rückschnitt möglich. Wenn man sich mit der Hecke nicht arrangieren kann, bleibt nur noch das komplette Entfernen und Neuanpflanzen der Hecke, die dann aber beim regelmäßigen Nadelgehölze zurückschneiden berücksichtigt werden sollte. Dabei sollte die Hecke durch den Schnitt nach oben hin schmaler werden, damit die unteren Nadeln genug Sonnenlicht bekommen.

Bei den Tipps zum Nadelgehölze zurückschneiden bildet die Eibe die absolute Ausnahme. Eiben können ohne Probleme auch radikal zurückgeschnitten werden. Dabei spielt auch das Alter des Gehölzes keine Rolle, da die Eiben immer wieder kräftig ausschlagen werden. Individuelle Vorstellungen zu Form und Umfang der Eibengewächse können daher vom Hobby-Gärtner problemlos beeinflusst werden. Außerdem können Kiefern im Vergleich zu anderen Nadelbäumen noch recht gut im Wuchs begrenzt werden. Um das Höhenwachstum einzudämmen, sollte man bei der Kiefer etwa alle zwei Jahre darauf achten, dass man die kerzenförmigen Neutriebe kürzt. Optimal ist es, wenn diese Triebe um etwa zwei Drittel zurückgeschnitten werden. So kann man die Entwicklung von Kiefern deutlich beeinflussen.

Wann man Nadelgehölze zurückschneiden sollte

Zum Nadelgehölze zurückschneiden gibt es geteilte Meinungen. Vor allem schnell wachsende Nadelbäume, wie Tannen und Fichten können schon nach einigen Jahren große Höhen von 30 oder 40 Metern erreichen. Je nach Standort im Garten kann ein solcher Baum dann doch für Probleme sorgen. Das Kürzen der Baumspitze ist in der Regel keine Lösung. Sie beeinträchtigt nicht nur die Optik des Baums negativ, sondern sorgt auch dafür, dass der Baum umso stärker austreibt und dann in kurzer Zeit wieder genauso hoch oder sogar noch höher ist als vorher. Da die neue Krone meist durch mehrere Leitäste gebildet wird, wird der Baum außerdem häufig instabil. Die so neu gebildete Spitze hat ein deutlich größeres Gewicht und kann daher leicht brechen.

Ein drastisches Nadelgehölze zurückschneiden kann auch bei einem starken Befall durch Krankheiten oder Schädlinge empfohlen werden. Ob das Kürzen der Spitze die richtige Lösung ist, wird jedoch bezweifelt, da der Baum durch diesen Eingriff auch zusätzlich geschwächt werden kann. Die Folge ist, dass er nicht nur gegen die Krankheit kämpfen, sondern auch noch Energie in das neue Austreiben stecken muss. Ob ein solches Nadelgehölze zurückschneiden daher wirklich eine lebensverlängernde Maßnahme ist, kann daher bezweifelt werden. Im Zweifelsfall sollte man daher das Kappen der Spitze unterlassen. In manchen Fällen ist auch der Nachbar Anlass für das Nadelgehölze zurückschneiden. Waren jedoch die hohen Bäume schon vor dem Nachbarn da, muss er sie in der Regel aber akzeptieren.

Generell sollte man sich vor dem Fällen und Kürzen von hohen Bäumen nach den gesetzlichen Regelungen erkundigen, da dies nicht beliebig gemacht werden kann. Bei Hecken aus Nadelgehölzen sollte der Pflege- und Formschnitt nur einmal im Jahr im Juli erfolgen. Dies wird auch von den Landwirtschaftskammern geraten. Die Schnittreste der Hecken sollten möglichst nicht in die Mülltonnen geworfen werden. Viel sinnvoller ist es, sie als Häckselgut beim Mulchen zu verwenden oder sie zu kompostieren. Entsprechend des Bundesnaturschutzgesetzes dürfen in der Zeit vom 1. März bis 30. September keine Hecken radikal zurückgeschnitten, zerstört oder gerodet werden, um die dort brütenden Tiere zu schützen. Wer eine Hecke aus Nadelgehölzen komplett entfernen möchte, muss daher dieses Verbot berücksichtigen.

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