Ribes rubrum

Johannisbeeren – Leckere Snacks für große und kleine Naschkatzen

Die leckeren Johannisbeeren eignen sich auch für einen kleinen Naschgarten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz.

Beerensträucher sind bei den Hobby-Gärtnern sehr beliebt und bekommen nicht nur in Bauerngärten einen Platz, sondern vor allem auch in Naschgärten. Die winterharten Johannisbeersträucher haben den großen Vorteil, dass sie wenig Platz benötigen und daher auch in kleineren Gärten angepflanzt werden können. Man unterscheidet die Schwarze Johannisbeere und die Rote Johannisbeere sowie deren Farbvariante die Weiße Johannisbeere. Die Züchtung der Roten Johannisbeere wurde in Klostergärten im 15. Jahrhundert begonnen, während die Schwarze Johannisbeere, die ein naher Verwandter der Stachelbeere ist, erst recht spät entdeckt wurde. Inzwischen gibt es im Handel auch die sogenannte Jostabeere, bei der es sich um eine Kreuzung der Schwarzen Johannisbeere mit der Stachelbeere handelt.

Wie Johannisbeeren gut gedeihen

Damit die Johannisbeeren gut wachsen und sich optimal entwickeln, sollten sie auf einem tiefgründigen Boden stehen, der reich an Humus und Nährstoffen ist. Zum Reifen von zahlreichen Früchten benötigen die stachellosen und sommergrünen Sträucher möglichst einen sonnigen Platz, jedoch reicht ihnen auch der Halbschatten, wobei der Ertrag dann etwas reduzierter ausfällt. Bezüglich des Standorts sind sie recht flexibel. Sie können auch an Hängen oder zwischen Obstbäume gepflanzt werden. Bei der Bodenfeuchtigkeit ist zu berücksichtigen, dass die Schwarzen Johannisbeeren deutlich toleranter sind als die Roten Johannisbeeren, da sie auch mit Trockenphasen sowie kurzfristiger Staunässe zurecht kommen. Johannisbeersträucher sind robust und vor allem sehr frostresistent. In kalten Lagen sind jedoch die Blüten spätfrostgefährdet.

Da die Johannisbeere in den Gärtnereien und Garten-Centern auch als Containerpflanzen zu bekommen sind, können sie ganzjährig gepflanzt werden, wenn eine ausreichende Bewässerung sichergestellt wird. Damit die Sträucher aber möglichst gut anwachsen, sollte man jedoch die Pflanzung auf den Herbst oder den zeitigen Frühling verlegen. Zur Vorbereitung des Bodens ist die Einsaat einer tief wurzelnden Gründüngung zu empfehlen. Beim Einpflanzen der Johannisbeeren ist darauf zu achten, dass sie wie auch die Stachelbeeren recht tief eingepflanzt werden sollten. Dabei kann man sich an der bisherigen Pflanztiefe orientieren. Der Johannisbeerstrauch ist richtig eingepflanzt, wenn er etwas tiefer sitzt wie vorher. Dadurch wird der Strauch dazu veranlasst, zur Verjüngung an der Basis viele neue Triebe zu bilden.

Außerdem ist der Johannisbeerstrauch in der richtigen Tiefe, wenn die Ballenoberfläche mindestens fünf Zentimeter hoch mit Erde bedeckt ist. Sollen mehrere Johannisbeeren eingepflanzt werden, ist auf den richtigen Pflanzabstand zu achten, damit sich die Sträucher in ihrer Entwicklung nicht gegenseitig behindern. Rote und Weiße Johannisbeeren sollten etwa 150 bis 180 Zentimeter Abstand zueinander haben, während Schwarze Johannisbeeren schon 200 bis 250 Zentimeter haben sollten. Falls sogar mehrere Reihen Johannisbeersträucher angepflanzt werden sollen, sind zwei bis drei Meter Platz zwischen den einzelnen Reihen zu empfehlen. Nach dem Einsetzen der Pflanzen, werden die Pflanzlöcher mit reifem Kompost wieder aufgefüllt. Danach muss noch der Rückschnitt der Sträucher erfolgen. Dabei werden die Triebe um zwei Drittel zurückgeschnitten.

Die richtige Pflege der Johannisbeeren

Damit sich die Johannisbeeren gut entwickeln und reichlich Früchte tragen, brauchen sie regelmäßig ausreichend Nährstoffe. Als Dünger eignet sich verrotteter Mist, den man im Herbst ausstreuen kann. Hornspäne oder Brennnesseljauche sind ebenfalls als natürlicher Dünger für Johannisbeeren geeignet. Damit die Feuchtigkeit im Boden bleibt, kann man regelmäßig mulchen. Dadurch wird auch die Entwicklung von Unkraut gehemmt und die flachen Wurzeln der Johannisbeersträucher werden geschützt. Neben der Versorgung mit Nährstoffen ist der Schnitt der Johannisbeeren ein wichtiger Bestandteil der optimalen Pflege und sorgt dafür, dass die Pflanzen recht alt werden können. Beim Schnitt der Johannisbeere stehen verschiedene Formen zur Auswahl. Meist wird die Strauchform gewählt, aber man kann sie auch am Spalier erziehen oder als Hochstämmchen.

Die Strauchform der Johannisbeere hat den Vorteil, dass die Pflanzen ein gutes Alter erreichen können. Bei der Spalierform werden drei Triebe des Strauchs gezogen. Diese Form ist ebenso wie das Hochstämmchen sehr platzsparend. Da die Hochstämmchen in Höhe der Krone meist auf langen Ruten der Gold-Johannisbeere veredelt werden, wird diese Veredlungsstelle bei reichlich Früchten oft zu einem Schwachpunkt, an der es zum Bruch kommen kann. Zum Schutz sollte daher ein Pfahl bis zur Veredlungsstelle der Pflanze reichen. Bei der Pflege von Hochstämmchen werden aufkommende Wildtriebe an der Unterlage oder am Stamm regelmäßig und möglichst tief und sorgfältig entfernt. Beim Schneiden von Roten und Schwarzen Johannisbeeren gibt es Unterschiede, da die Bildung von Früchten ebenfalls verschieden ist.

Bei Roten und Weißen Johannisbeeren werden alle Äste, die älter als vier Jahre sind, unten am Boden geschnitten. Dieser Rückschnitt sollte entweder nach der Ernte oder im zeitigen Frühjahr erfolgen. Außerdem werden abgestorbene Äste oder zu dicht stehende Triebe entfernt und darauf geachtet, dass jedes Jahr zwei bis drei kräftige Jungtriebe nachwachsen können. Optimal ist es, wenn der Strauch acht bis zwölf kräftige Triebe hat, die durch Entfernen von alten Ästen und Nachziehen von Jungtrieben immer wieder verjüngt werden. Schwarze Johannisbeeren müssen regelmäßig verjüngt werden, da sie vor allem am einjährigen Holz tragen. Nach der Ernte werden daher die Ruten am Boden geschnitten, wobei jedes Jahr zwei bis drei kräftige Neutriebe nachwachsen und der Strauch maximal acht Haupttriebe besitzen sollte.

Die Ernte von Johannisbeeren

Um Johannisbeeren anzubauen werden meist keine anderen Pflanzen als Befruchter benötigt, da Johannisbeeren in der Regel selbstfruchtbar sind. Wenn jedoch viel Wert auf eine reiche Ernte gelegt wird, sollte man andere Johannisbeersträucher anpflanzen, da sich der Ertrag über eine Fremdbestäubung durch Insekten steigern lässt. Die Haupterntezeit der Johannisbeeren ist zwischen Juni und Juli, wobei die Schwarze Johannisbeere eher etwas später reif ist. Manche reifen auch erst im August. Wer besonders süße Früchte ernten möchte, sollte sie möglichst lange am Strauch reifen lassen. So sind sie besonders in einem Naschgarten beliebt. Man kann die leckeren Beeren aber nicht nur sofort vom Strauch essen, sondern auch auf verschiedene Arten in der Küche weiterverarbeiten.

Da Rote und Weiße Johannisbeeren einen hohen Pektingehalt haben, sind sie nach dem Pflücken sogar bis zu zwei Wochen haltbar. Am besten schmecken die Beeren natürlich frisch gepflückt. Als Ergänzung zu Desserts, Joghurt oder zum Eis können sie in der warmen Sommerzeit frische Vitamine liefern. Außerdem kann man sie zu Marmeladen und Gelees verarbeiten. Um die leckeren Früchte auch noch später verwenden zu können, kann man sie sogar einfrieren. Damit die Qualität nicht stark leidet, sollte man die Beeren erst auf einem Tablett ausbreiten und sie in der Gefriertruhe durchfrieren lassen. Danach kann man sie in einen Gefrierbeutel füllen. Beim Einkochen werden die Beeren jedoch eher matschig, was daher nicht zu empfehlen ist.

Wenn bei der Pflege der Sträucher auf den regelmäßigen Rückschnitt sowie auf die richtige Versorgung mit Nährstoffen geachtet wird, sind Johannisbeersträucher recht robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Vor der Neuanpflanzung sollte man aber bereits darauf achten, dass man sich für krankheitsresistente Sorten entscheidet, die nicht sehr anfällig für die Rotpustelkrankheit sowie den Echten Mehltau sind. Um sie vor Säulenrost zu schützen, kann man eine Unterpflanzung mit Wermut anlegen und gegen Pilzkrankheiten kann man mit Brennnessel- oder Schachtelhalmbrühe vorbeugen. Schädlinge wie die Johannisbeerblasenlaus oder die Maulbeerschildlaus können sich ebenfalls an den Sträuchern bemerkbar machen, aber meist ist es möglich, sie mit einer energischen Wasserdusche sowie einer Bürste wieder zu entfernen.

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