Actinidia arguta

Kiwibeeren: Aromatisch kleine Früchtchen

Die behaarten Kiwi-Früchte aus dem Supermarkt kennt eigentlich jeder. Wesentlich weniger bekannt dagegen sind ihre kleineren Verwandten. Diese Früchte werden ungefähr so groß wie eine Stachelbeere, haben eine glatte Schale mitsamt der sie verzehrt werden können und schmecken im vollreifen Zustand unheimlich aromatisch. Aber nicht nur geschmacklich können Kiwibeeren punkten, sondern auch was ihre Robustheit anbelangt. Denn im Gegensatz zu den großfruchtigen Kiwpflanzens ( Actinidia deliciosa ) bzw. ( A. chinensis ) sind die kleinfruchtigen Sorten deutlich weniger anfällig gegenüber Frost. Das liegt an ihrer ursprünglichen Heimat. Sie stammen aus Nord- und Ostasien. So können sie hierzulande auch außerhalb der Weinbauregionen angebaut werden.

Kiwis gehören zur Familie der Strahlengriffelgewächse ( Actinidiaceae ). Kiwibeeren werden auch als Minikiwis, Traubenkiwi, Chinesische Stachelbeere oder Babykiwi bezeichnet. Sie gehören zu diesen Arten: ( Actinidia arguta , A. Melanandra , A. Kolomikta , A. purpurea ). Zu den kleinfruchtigen, glattschaligen Actinidia arguta-Sorten zählen unter anderem die 'Weiki', 'Maki', 'Ambrosia' und 'Issai'. Traubenkiwis haben unbehaarte Stängel, Triebe und Blätter. Minikiwis gibt es in verschiedenen Größen, Fruchtformen und Farben. Beispielsweise gibt es auch Früchte mit roten Schalen und rotem Fruchtfleisch. Vollreife Früchte sind weich und schmecken aromatischer als ihre großfruchtigen Verwandten. Zudem sind Traubenkiwis nicht so stark wüchsig wie die A. deliciosa / chinensis.

In Versuchen auf deutschem Anbaugelände haben den Kiwibeeren Temperaturen bis -20 °C nichts ausgemacht. Problematischer als die Winterfröste können hingegen Spätfröste im April / Mai sein. Denn dabei kann der Blattaustrieb, indem bereits die Blüten enthalten sind, stark geschädigt werden. Das kann Ernteeinbußen oder gar einen Komplettausfall der Fruchtbildung zur Folge haben. Bei Frostgefahr sollte also der Neuaustrieb mit einem Tuch oder Vlies abgedeckt werden.

Kiwipflanzen sind zweihäusig. Das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Um eine Befruchtung sicherzustellen sind also immer zwei Pflanzen notwendig. Es empfiehlt sich männliche Pflanzen im Verhältnis 1:6 bis 1:8 in den weiblichen Pflanzenbestand einzusetzen. Sowohl unter den groß- wie auch unter den kleinfruchtigen Actinidia-Arten gibt es nur einige wenige selbstfruchtende Sorten. Als Bestäuber kommen Hummeln oder Bienen zum Einsatz.

Wie Weinreben, benötigen auch Kiwis als wachstumsstarke Schlingpflanzen ein stabiles Gerüst auf das sie sich stützen können. Weil die langen Ranken schnell ein nahezu undurchdringliches Gestrüpp bilden würden, ist zudem ein jährlicher Schnitt erforderlich. Kultiviert werden können Traubenkiwis an der Pergola, dabei ist jedoch die Ernte in etwa zwei Metern Höhe ungünstig. Ebenso lassen sich die Traubenkiwis als Spalier erziehen. Generell ist es gut, wenn die Früchte durch die Blätter vor allzu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Je nach Qualität der Jungpflanzen können am Spalier gezogene Minikiwis nach drei bis vier Jahren erstmals fruchten. Zur Ernte können mit einer Rebschere die Früchte - ähnlich wie Rispentomaten - geerntet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Fruchtstiel nicht abgerissen wird. Denn sonst wird die Frucht verletzt und lässt sich nicht aufbewahren.

Zu den bislang dominierenden Sorten zählen unter anderem 'Weiki', 'Maki', 'Jumbo' und 'Geneva', zu denen jeweils männliche A.argutas für die Befruchtung benötigt werden. Wer nur eine einzelne Pflanze setzen möchte, kann sich zum Beispiel für die selbstfruchtbare 'Issai' entscheiden. Im Bereich der roten Sorten wären die 'Red Beauty' und die 'Red Jumbo' zu nennen.

Über ihre große Blattmasse verdunsten Kiwibeeren reichlich Wasser. In trockenen Sommern sollte jeder Stock zwei bis dreimal pro Woche mit jeweils zehn bis 15 Liter Wasser gegossen werden. Das ist für einen reichlichen Fruchtertrag wichtig. Für den Nährstoffbedarf reicht im Hausgarten eine Versorgung mit organischem Dünger aus. Dieser wird unter die Mulchschicht gegeben. Vorteilhaft kann sich auch schwach konzentrierter Flüssigdünger auswirken. Dieser wird über die Gießkanne verabreicht.

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