Prunus dulcis

Gesund und lecker: Die Mandeln vom Mandelbaum aus dem Garten

Das eigene Obst und Gemüse schmeckt immer am besten. Warum aber nicht einmal etwas Neues probieren und einen Mandelbaum pflanzen?

Mit ein wenig gärtnerischem Geschick und einem grünen Daumen gelingt auch der Anbau eines Mandelbäumchens im eigenen Garten. Dieser blüht bereits im Frühjahr, noch bevor sich die ersten Blätter zeigen. Er gehört zwar zu den frostfesten Bäumen, Spätfrost verträgt er dennoch nicht gut, weshalb er einen geschützten Standort bevorzugt. Er gehört zu den wenigen Exemplaren, die besser im Spätsommer statt im Herbst oder Frühjahr gepflanzt werden sollten. Wer den idealen Zeitpunkt verpasst hat, kann seinen Mandelbaum dennoch im Frühjahr nach den letzten Frösten einpflanzen.
Wichtig ist, dass das Mandelbäumchen zu keiner Zeit austrocknet, denn das verträgt die Jungpflanze überhaupt nicht während der Zeit des Anwachsens und der Verwurzelung.

Den Mandelbaum erfolgreich einpflanzen

Bevor der Mandelbaum in die Erde kommt, wird er in einem mit Wasser gefüllten Eimer gewässert, damit er sich ordentlich mit Wasser vollsaugen kann. Der Topf sollte behutsam entfernt werden, damit die empfindlichen Wurzeln nicht beschädigt werden. Alte, verkümmerte Wurzelteile werden jedoch entfernt. Das ausgehobene Pflanzloch sollte in etwa so groß sein wie der Topf, in dem der Mandelbaum bisher stand. Nun wird das Pflanzloch um das Bäumchen herum wieder mit der ausgehobenen Erde aufgefüllt. Diese kann je nach Bedarf bei sehr lehmhaltigen Böden mit Sand angereichert werden, während magere Böden eher von einer Zugabe von Kompost oder Humus profitieren. Anschließend wird der junge Baum gut gewässert, damit einer erfolgreichen Verwurzelung nichts mehr im Wege steht.


Mutige Gärtner können auch den Versuch wagen, ein eigenes Mandelbäumchen vorzuziehen. Diese sind jedoch meistens nicht so winterhart wie Züchtungen, die speziell für Regionen mit längerer Kälteperiode gedacht sind. Veredelte Sorten eignen sich daher eher für den Anbau im heimischen Garten und können zum Teil Temperaturen bis zu -25°C überstehen. Auch das Vermehren über Stecklinge dürfte von Erfolg gekrönt sein, sofern dafür ein nährstoffarmes, wasserdurchlässiges Substrat zur Verfügung steht. Einen Mandelbaum umzupflanzen, falls sich der jetzige Standort als ungünstig erweist, ist übrigens kein Problem. Auch dies sollte besser direkt nach den Eisheiligen geschehen, denn frostfrei sollte der Boden während der Umpflanzung auf jeden Fall sein.


Junge Mandelbäume sind recht zugempfindlich, weshalb nichts dagegenspricht, ihnen andere, größere Pflanzen als Nachbarn zu gönnen. Dennoch sollte jedoch ein Mindestabstand zu den Pflanznachbarn von etwa 4 Metern eingehalten werden. Ideale Pflanznachbarn sind größere Stauden oder auch Büsche und Sträucher. Auch Pfirsichbäume oder Weinstöcke eignen sich als Partner gut. Sie teilen sich zudem bestimmte Vorlieben bezüglich des Klimas und der Bodenqualität. Deshalb gedeihen Mandelbäume, die in typischen Weinanbaugebieten stehen auch besonders gut. Vom perfekten Standort abgesehen, gilt der Mandelbaum als recht pflegeleicht, benötigt aber gerade an heißen Tagen regelmäßig Wasser. Auch wenn der Mandelbaum nicht austrocknen darf, liebt er jedoch eine lange und warme Sommerzeit und bedankt sich dann im Folgejahr mit einer besonders reichhaltigen Ernte.

Ein wenig Pflege braucht der Mandelbaum

Ursprünglich kommt der Mandelbaum aus Südwestasien. Beim Mandelbaum handelt es sich genau genommen um einen Strauch, der zu den Rosengewächsen gehört und ebenso zu einem stattlichen Baum mit bis zu 4 Metern Höhe heranwachsen kann. Soll der Mandelbaum jedoch eher klein bleiben, kann dies durch entsprechende Schnittmaßnahmen erreicht werden. Es gibt unterschiedliche Mandelsorten, die sich nicht alle zum Verzehr eignen, weshalb Naschkatzen beim Kauf besser nachfragen sollten, um welche Gattung es sich beim auserwählten Mandelbäumchen handelt. Soll das Mandelbäumchen einen Verjüngungsschnitt erhalten, empfiehlt sich dafür am besten ein frostfreier Tag im späten Winter, bevor an den zweijährigen Trieben die ersten Blüten erscheinen. Hierfür werden alle kranken, vertrockneten und nach innen wachsende Äste entfernt und die einjährigen Triebe nur bei Bedarf gekürzt.


Zwar sind viele Mandelbäume ausgesprochen winterhart, dennoch gibt es Exemplare mancher Gattungen, die ein frostfreies Winterquartier zum Überwintern benötigen. Auch junge Mandelbäumchen bis zu 3 Jahren sollten noch nicht im Freiland überwintern. Für die frostfesten Sorten empfiehlt sich als Frostschutz etwas Laub oder Reisig, das auf die Erde im Wurzelbereich ausgebreitet wird. Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, sollte dies aber im Frühjahr wieder rechtzeitig entfernt werden, wenn keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Der Stamm kann zusätzlich mit einem Vlies umwickelt werden, damit er vor eisigen Winden geschützt ist. In milden Regionen benötigt der Mandelbaum jedoch meist keinen Winterschutz. Einzig und allein die Spätfröste können ihm, wenn der Baum bereits in Blüte steht, gefährlich werden.


Auch wenn der Mandelbaum als recht robust gilt, kann er doch bei ungünstigen Bedingungen krank werden oder von Schädlingsbefall betroffen sein. Manchmal kommt es zum Befall mit Spinnmilben oder Blattläusen. Letztere treten besonders gern bei sehr trockener Witterung auf. Meist genügen hier biologische Mittel, um Herr über die kleinen Plagegeister zu werden. Die gefürchtete Spitzendürre oder auch die Kräuselkrankheit verlangen jedoch nach einer radikaleren Lösung. Oft muss der Gartenfreund hier zur Gartenschere greifen und die kranken Zweige bis ins gesunde Holz hinein abschneiden, um zu verhindern, dass sich die Krankheitserreger weiter ausbreiten und den Rest des Baumes oder auch benachbarte Bäume, wie beispielsweise Pfirsichbäume, infizieren.

Mandeln – Gesundheit aus dem eigenen Garten

Mandeln, die nicht zu den Nüssen gehören, wie viele meinen, zählen zu den Steinfrüchten wie Pfirsiche und Aprikosen. Wer in seinem Garten einen Mandelbaum mit essbaren Mandeln hat, kann mit dem Verzehr von Mandeln einen wichtigen Beitrag für die eigene Gesundheit leisten. Denn diese stecken voller gesunder Inhaltsstoffe. Obwohl Mandeln bis zu 50 Prozent aus Fett bestehen, zählen sie dennoch nicht zu den Dickmachern. Der größte Fettanteil in den Mandeln besteht nämlich überwiegend aus essentiellen Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die ihm deshalb regelmäßig zugeführt werden müssen. Neben den ungesättigten Fettsäuren enthalten Mandeln wertvolle Proteine, Vitamin E und B, Kalzium, Kalium und auch Magnesium. Außerdem gehören auch Eisen, Zink und verschiedene Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe zu ihren Inhaltsstoffen.


Wenn die Außenschale der Steinfrucht am Mandelbaum aufbricht, wird es langsam Zeit für die Mandelernte. Im August oder September ist es soweit. Die aufgespaltenen Steinfrüchte fallen dann vom Baum und geben ihren heiß begehrten Inhalt, die Mandeln, preis. Sie können jedoch auch direkt vom Baum geerntet werden, bevor sie herunterfallen. Einige Tage sollte man damit aber dennoch warten, denn durch die aufgebrochene Hülle trocknen die Mandeln mit Hilfe der Sonne besser aus, was den Reifeprozess fördert. Sonst machen sich auch Eichhörnchen und Vögel über die seltene Leckerei her. Eine Plane, die rund um den Mandelbaum ausgebreitet wird, erleichtert das Auflesen des Ernteguts. Für Mandeln, die weiter oben am Baum hängen, kann eine Teleskopstange bei der Ernte empfehlenswert sein.

Mit den eigenen Mandeln aus dem Garten kann man leckere Plätzchen und Gewürzkuchen backen. Auch gesunde Mandelmilch lässt sich ganz einfach herstellen und schmeckt mit Mandeln vom Mandelbaum aus dem eigenen Garten besser als gekaufte. Geriebene Mandeln ergänzen wunderbar jedes gesunde Frühstücksmüsli und auch im selbst zusammengestellten Studentenfutter sind sie als gesunder Snack für zwischendurch überaus beliebt. Kein Wunder also, dass aus dem exotischen Mandelbaum aus fernen Landen ein begehrter Snackbaum für den heimischen Garten geworden ist. Vom Pflanzen des Mandelbäumchens über die betörend duftenden, rosafarbenen Mandelblüten bis zur Ernte ist dies ein Baum, der alle Sinne anspricht und selbst im Kübel auf Balkon oder Terrasse immer eine gute Figur macht.

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